Die Zusammenarbeit mit dem Cellisten Kálmán Dobos begann 1997.

Kálmán Dobos

geboren in Budapest, hier im Alter von 14 Jahren Beginn der Musikausbildung am Musischen Gymnasium, Abitur, Aufnahme des Studiums mit Hauptfach Violoncello der Franz Liszt Hochschule in Budapest, Meisterklasse A. Friss. Vor dem Diplomkonzert Mitglied des Rundfunksinfonieorchesters Budapest, ab 1964 Solocellist des Theater- und Sinfonieorchester Klagenfurt (Österreich). Ab 1967 freiberufliche Tätigkeit (Streichquartett - Pfeifer-Quartett, Stuttgart, Konzerte auch solistisch, sowie mit den Pianisten Prof. B. Kistler-Liebendörfer, Joseph Seiger (USA – Israel), später mit Klaus Hellwig (Berlin) später mit Michael Nuber (Schwäbisch Gmünd) bis zur Gegenwart. Zur Zeit mit dem Komponisten Iwan Shekow.

Konzerte im In- und Ausland (Ungarn, Österreich, Schweden, Italien, Spanien, England, Schweiz, Kanada, USA).

Aufnahmen bei zahlreichen Rundfunkanstalten in Europa.

Repertoire: Konzerte mit Orchester von Haydn, Boccherini, J.Chr. Bach, Dvorak, Saint-Saens, Lalo, Tschaikowsky, Honegger.
Solo- und Kammermusik: alle Sonaten und Suiten von Bach, Boccherini, Beethoven, Schubert, Mendelssohn, Chopin, Brahms, Grieg, Debussy, Reger, Prokofiew, Kodaly, Bartók, Schostakowitsch, Hindemith, Honegger u.a.

Gemeinsames Repertoire

Bach / Händel: zahlreiche Transkriptionen von B. Kistler-Liebendörfer

Beethoven: Sonaten F op.5/1, g op.5/2, A op.68, C op.102/1, Sonate Es op.64 (nach dem Streichtrio), alle Variationswerke

Chopin: Sonate g op.65, Introduktion und Polonaise brillante op.3

Grieg: Sonate a op. 36

Brahms: Sonate e op.38, F op.99, f op.120/1

Liszt: alle Bearbeitungen

Debussy: Sonate d

Popper: Ungarische Rhapsodie

Kodaly: Sonate op.4


Über den Duo-Abend vom 19.11.98 im Gmünder Prediger (Rems-Zeitung):

Eine elektrisierende Spannung

Selten war in Schwäbisch Gmünd ein so hochwertiger Kammermusikabend zu hören wie letzten Donnerstag im Prediger mit dem aus Ungarn stammenden Cellisten Kálmán Dobos und dem Gmünder Konzertpianisten Michael Nuber. Schön, daß zwei so kompetente und gleichzeitig eigenwillige Musiker zusammengefunden haben und auf solch intensive Weise harmonieren.
Allein schon die Programmwahl läßt den Kenner aufhorchen: Schwierige Transkriptionen von Händel und Bach, Beethovens berühmte A-Dur Sonate, Chopins Spätwerk, die ausladende Sonate in g-moll und die klanglich heikle Sonate d-moll von Debussy.
Das Konzert war gleichzeitig eine Gedächtnisveranstaltung für den letztes Jahr verstorbenen Prof. Bernhard Kistler-Liebendörfer, einem bekannten Spezialisten der Barockmusik, dem beide Künstler jahrzehntelang freundschaftlich verbunden waren.
Seine Übertragungen bachscher und händelscher Werke standen am Beginn des Programms. Und beide Musiker spielten mit tiefem Verständnis und klanglicher Meisterschaft die in dieser Besetzung moderner klingenden Werke. Beethovens Sonate A-Dur entfaltete eine elektrisierende Spannung. Der Funke sprang unmittelbar aufs Publikum über. Präzises Zusammenspiel selbst in den aberwitzig schnellen Passagen des Schlußsatzes und in dem rhythmisch vertrakten Scherzo, dessen Synkopen mit einer unglaublichen Spannung erfüllt waren, und immer ein hörbarer Dialog zwischen den beiden Musikern. Man hatte den ganzen Abend nie den Eindruck, daß sich da einer in den Vordergrund spielen wollte. Es war ein ideales Miteinander, zwei Persönlichkeiten, die sich nur ein Ziel stellten, nämlich die Musik erlebbar zu machen.
Zu welch unerwartet klanglichen Variationen das Cello während der Sonate d-moll von Debussy fähig ist, bewies Dobos mit Bravour: Man meinte immer wieder Flöte, Saxophon, Gitarre und Violine zu hören. Kálmán Dobos ließ seine solistischen Fähigkeiten mit großem Gefühl für den Farbenreichtum und sauberster Intonation bei schwierigsten Passagen aufblitzen wie auch sein kammermusikalisches Denken im Verein mit Michael Nuber. Wenn auch diese relativ moderne Sonate für den Großteil der Hörer recht schwierig ist, so bewiesen sie gerade hier, daß sie sich mühelos zurechtfinden in dem Gewirr der ständigen Tempo- und Charakterwechsel, sie schafften es, den Klang der beiden so verschiedenen Instrumente zu einer Einheit werden zu lassen und damit das gesamte Werk zu einer runden abgeschlossenen Sache zu formen.

Mit Herzblut bei der Sache

Diese Chopinsonate hinterließ dabei, nicht nur weil sie das Programm abschloß, den nachhaltigsten Eindruck. Sehr viel melodieverbundener und damit musikalischer im herkömmlichen Sinn des Wortes als die zuvor gehörte Sonate von Debussy, der vor allem im Finale die Schwelle der Neuzeit bereits deutlich überschritten hat, konzipierte Chopin den weit ausgreifenden Kopfsatz seiner Sonate, und die beiden Solisten schwelgten leidenschaftlich und engagiert interpretierend in den kraftvoll leuchtenden Farben des Themas. Kálmán Dobos ließ sein Cello, das er über weite Strecken des Konzerts bewußt mit rauhen Klangfarben spielte, hier cantabel klingen, und Michael Nuber war mit Herzblut bei der Sache. (...)

Die Schwäbische Post, Aalen

Weitere Kritiken:

Lucen un sonido, redondo y de gran belleza, que hace que el del „solista ole varias voces“ (Madrid)

Tenorale Cellostimme in wohltönender Lockerheit... (Mannheimer Morgen)

Son jeu chaleureux et sensible... (Neuchâtel)

...mit einem unnachahmlich schönen Anschlag, der klar konturiert, weich, poetisch, reich an Nuancen und agogischen Finessen ist. (Deutsche Zeitung für Rumänien)

Vielmehr gelang es ihm, seine überragenden technischen Fähigkeiten in einem Akt des Respekts und der Demut dem Werk unterzuordnen.“ (Schwäbische Post, Aalen)