Michael Nuber spielt Meisterwerke von Bach und Liszt

Am kommenden Sonntag, 15.11.09 wird der Gmünder Konzertpianist Michael Nuber um 19 Uhr im Gemeindezentrum Brücke (Schwäbisch Gmünd-West, Eutighoferstr.23) ein Konzert mit bedeutenden Meisterwerken von Johann Sebastian Bach und Franz Liszt geben.

Michael Nuber ist dem Gmünder Publikum seit zweieinhalb Jahrzehnten bekannt durch seine zahlreichen Konzerte, die nahezu die gesamte Breite der Klavierliteratur umfassen. Er spielt mit Erfolg in vielen deutschen Städten und mehreren europäischen Ländern. Aufsehen erregte er mit seiner zyklischen Darbietung aller 32 Sonaten Beethovens, die es jetzt auch als Live-konzertaufnahmen auf CD gibt.

Mit dem spannungsreiche Paar „Präludium und Fuge es-moll/dismoll“ aus dem ersten Band des Wohltemperierten Klaviers von Bach begrüßt Michael Nuber am Sonntag sein Publikum. Vor allem die Fuge bietet neben allen kompositorischen Kniffen eines bedeutsamen Werks dieser Gattung eine unglaubliche Seelentiefe.

Die Partita e-moll BWV 830 ist eines der größten und mit Sicherheit das wichtigste Suitenwerk Bachs. Gleich der Eröffnungssatz („Toccata“) besticht durch die vollkommene Verbindung des toccatenartigen Hauptteils mit der Fuge in der Mitte. Sämtliche der weiteren 6 Sätze stehen auf einem ebenfalls genialen Niveau. Bach zeigt sich hier im Jahre 1731 auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft.

Der zweite Konzertteil ist dem großen Romantiker Franz Liszt gewidmet. Er war nicht nur der größte Pianist seiner Zeit, er war als Komponist ein Neuerer, ohne den die Musikgeschichte auch im 20. Jahrhundert ärmer wäre. Er hat Impulse bis in unsere Gegenwart gegeben. Dennoch werden viele seiner Werke bis heute wenig gespielt. Nuber hat für diesen Abend das fast unbekanntes Werk „Die Toten“, eine Trauermusik für seinen verstorbenen Sohn Daniel, ausgewählt, spielt aber auch „Sposalizio“, mit seinen herrlichen Hochzeitsglocken, eines der beliebtesten Werke aus den „Anées de Pelerinage“ und die extrem virtuose „Etude d'execution transcendente“ Nr. 10 f-moll und das beliebte Spätwerk „Trauergondel“ aus dem Jahre 1886.


Michael Nuber gibt jährlich über 30 Konzerte - mit etwa 16 verschiedenen Programmen. Sie führten ihn unter anderem nach Rumänien (Bukarest und Mozartfestival in Klausenburg), in die Schweiz und viele Jahre nach Großbritannien. Wiederholt wurde er engagiert von Seiner Königlichen Hoheit, dem Herzog von Württemberg. Teilnahme am Festival „Europäische Kirchenmusik“ in Schwäbisch Gmünd mit einem Liszt-Programm, Engagements bei den Schloßkonzerten in Tettnang, Altshausen, Kunstschloß Hermsdorf/Dresden und Lindach.

Schwerpunkte seines umfangreichen Repertoires bilden Bach, Beethoven (alle 32 Klaviersonaten), Schubert, Chopin (Gesamtwerk), Liszt, Skrjabin und Debussy.

Herausragender Höhepunkt seiner Karriere war die zyklische Gesamtaufführung aller 32 Klaviersonaten Beethovens innerhalb von 7 Monaten, die auch in Live-Konzertaufnahmen auf 12 CDs festgehalten sind.

Weitere CDs mit Werken von Chopin, Debussy und verschiedener romantischer Meister sind ebenfalls bereits erschienen.


Karten gibt es an der Abendkasse, im Vorverkauf bei Meffert/Nuber Tel.: 07171 / 61118, Infos unter www.Michael-Nuber.de


über die Komponisten:

J.S.Bach(1685-1750), geboren in Eisenach, erhält nach frühem Tod der Eltern seine schulische und musikalische Ausbildung ab 1695 in Ohrdruf bei seinem ältesten Bruder Johann Christoph Bach und ab 1700 in Lüneburg. Nach Organistenämtern in Arnstadt (1703-7) und Mühlhausen (1707) wird er 1708 Hoforganist und 1714 Hofkonzertmeister bei Herzog Wilhelm Ernst in Weimar. Nach einer Hofkapellmeisterstelle bei Fürst Leopold in Köthen (1717-23) lebt Bach bis zu seinem Tode als Musikdirektor und Thomaskantor in Leipzig. 1736 ernennt ihn der Kurfürst von Sachsen und König von Polen, August III., zum Hofkompositeur.

Bachs Schaffen ist Vollendung des bisherigen und zugleich Ausgangspunkt des künftigen Entwicklungsganges abend-ländischer Musikkultur. Anregungen und Ergebnisse euro-päischer Musikpflege erfahren in seinem Werk Synthese und Erfüllung. Seine Quellen Bilden die Schulen in Nord-deutschland (Böhm, Buxtehude), Mitteldeutschland (Kuhnau), Süddeutschland (Pachelbel, Froberger), Italien (Corelli, D.Scarlatti) und Frankreich (Rameau, Couperin).

Als Ordnungsprinzip für Bachs Klavierwerk hat sich eine Einteilung nach seinen 4 Lebensabschnitten bewährt:

Arnstadt(1703-7): u.a.Capriccio B-und E-Dur (BWV 992 + 993).

Weimar (1708-17): 7 Toccaten

Köthen (1717-23): Wohltemp.Kl.I, 6 Engl und 6 Franz. Suiten

Leipzig (1723-50): 6 Partiten, Ital. Konzert und Franz. Ouverture, Goldberg-Variationen, Wohltemp.Kl.II, Kunst der Fuge


Franz Liszt (1811-86) geb. in Raiding (Ungarn) als Sohn deutschstämmiger Eltern. Erster Klavierunterricht beim Vater. Nach Konzerterfolgen des neunjährigen Wunderkinds in Ödenburg und Preßburg Bewilligung eines Ausbildungsstipendiums durch versch. ungarische Grafen für 6 Jahre. 1821 mit der Familie nach Wien. Dort Unterricht bei Carl Czerny und Antonio Salieri. 1823 mit der Familie nach Paris, Kompositionsunterricht bei Ferdinando Paer und Anton Reicha. Die Ideale der franz. Romantik prägen seine Persönlichkeit. Balsac, Bellini, Berlioz, Cherubini, Chopin, Dumas, Delacroix, Heine, Hugo, Lamartine, Meyerbeer, und Rosini zählen zu seinen Freunden.

1824-27 triumphale Konzerterfolge in ganz Europa. Unter dem Eindruck von Paganinis erstem Auftreten in Paris (1831) arbeitet Liszt an der Weiterentwicklung und Vervollkommnung technischer und ausdrucksmäßiger Möglichkeiten virtuoser Klaviermusik.

1835-44 lebt Liszt mit der Gräfin Marie d’agoult (3 Kinder, u.a. Cosima, die spätere Gattin von H. v.Bülow und R.Wagner).

1848 Hofkapellmeister in Weimar, lebt dort mit der Fürstin Carolyne von Sayn-Wittgenstein auf der Altenburg. In dieser Zeit Schwerpunkt der Kompositionen bei Orchesterwerken, außerdem dirigiert er zahlreiche Uraufführungen zeitgenössischer Komponisten (u.a. Berlioz, Schumann, Wagner).

1861 gibt er dieses Amt auf und lebt nun abwechselnd in Rom, Budapest und Weimar. In Rom empfängt Liszt 1865 die vier niederen Weihen und wird Abbé. Geistliche Werke und Oratorien entstehen (Legende von der hl. Elisabeth, Christus)

1871 in Budapest königlich ungarischer Hofrat, 1875 Präsident der neugegründeten Musikakademie.

In Weimar unterrichtet er einen immer größer werdenden Schülerkreis.

In den letzten Jahren reges Reiseleben (Schweiz, Italien, England).

Stirbt 1886 während der Festspiele in Bayreuth.


über Michael Nuber

„Man möchte den hochbegabten Künstler bald wieder, vielleicht sogar in einem der großen Konzertsäle, wiedersehen. Denn sein Klavierabend war ohne Zweifel ein Ereignis und vermittelte die Bekanntschaft mit einem bisher unbekannten Pianisten, der nicht nur eine ungewöhnliche Persönlichkeit ist, sondern bei einer kontinuierlichen Entwicklung bald zur Pianistenelite zählen könnte. ... Man hat bei seinem Spiel immer das Gefühl des Hineinhorchens bei gleichzeitiger kritischer Auseinandersetzung mit der Partitur. Seine Spieltechnik ist nahezu perfekt und erlaubt ihm den Zugang zu den technisch schwierigsten Werken der Klavierliteratur. ...“ Allg. Deutschen Zeitung für Rumänien

Adavanul de Cluj (Klausenburg):
Über Nubers Auftritt beim Mozart-Festival in Klausenburg/Rumänien:

„... das ungewöhnliche des Festivals wurde erreicht durch die Anwesenheit des deutschen Pianisten Michael Nuber. Von einer ganz außergewöhnlichen Sensibilität, mit seiner extrem expressiven Hand (...) von einer inneren Tiefe, hat Michael Nuber uns À la Chapelle Sixtine und Reminiscenses de Don Juan dargeboten mit dem Pathos und der Bewunderung eines der Welt Entrückten am Rande der Extase.“

Remszeitung:

„Michael Nuber ist ein Musik-“Entrückter“ am Klavier und man versteht, wenn man ihm lauscht, wie die vergangenen Fabelgestalten Liszt und Paganini ihr Publikum völlig verzaubern konnten, daß man ihnen sogar nichtirdische Kräfte zugeschrieben hatte.“